Funkmarathon ALLS OE3: Endbericht

  • 14.06.18, 16:21
  • Willi Kraml, OE1WKL (Red.)
  •   Notfunk AMRS OE3 ÖVSV Dachverband

Die Amateurfunklandesleitstelle Niederösterreich für Not- und Katastrophenfunk (kurz ALLS OE3), hat die Übung „Black-out Proben“ durchgeführt.

Eckdaten:

Übungsannahme:  Black Out bereits seit mehreren Tagen (Wochen)

Ziel: Die Amateurfunkstation der ALLS OE3 – OE3XNA ist in dieser Zeit rund um die Uhr zu besetzen. Hörbereitschaft auf den vorgeschlagenen Arbeitsfrequenzen der IARU Region 1.

Dauer: Mittwoch, 30. Mai 2018 12:00 local Time bis Montag, 04. Juni 2019 12:00 local Time (120 Std.)

Mannschaft: In dieser Zeit stehen 7 Personen des ALLS OE3 Teams zur Verfügung.

 

Regeln:

  • Die ALLS OE3 wird in dieser Zeit mit den vorhandenen Notstromaggregaten versorgt. Treibstoff nur aus Bevorratung.

  • Versorgung nur aus Lebensmittelbevorratung

  • Keine Einkäufe in dieser Zeit

  • Keine aktive Verwendung von Handy und Internet

  • Kein Leitungswasser verfügbar

 

Die Übung beginnt pünktlich am Mittwoch, 30. Mai 2018 um 12:00 Lokalzeit. Die Übung wird offiziell von Frau Bürgermeisterin Andrea Stipkovits und Vizebürgermeister Wilfried Santa „eröffnet“. Unsere Frau Bürgermeisterin leitet das Black Out ein und dreht uns den Strom ab.

Die Gemeindevertretung konnte sich anschließend ein Bild von der ALLS OE3 machen. Notfunkshack, Aufenthaltsraum sowie die notwendige Infrastruktur wurden besichtigt.

Das Team wird, da ja das Black Out bereits länger besteht, über unsere hausüblichen Frequenzen kontaktiert. Voraussetzung ist, das jeder Funkamateur, sobald eine Katastrophe spürbar ist, auf den vorgeschlagenen Frequenzen QRV ist.

Das Team trifft einander und erstellt einen „Einsatzplan“.

Nach dem Trennen vom öffentlichen Stromnetz, übernimmt für die ersten Minuten eine USV die Stromversorgung für einen Funkplatz sowie für das Pactor Modem inkl. PC.

Das Notstromaggregat wird angeworfen und verkabelt. Nachdem der PC gezielt heruntergefahren wurde, wird die Notstromeinspeisung aktiviert. Ab jetzt hängen wir mit der kompletten Einrichtung (AFU Geräte, PC ́s, Minikühlschrank, Kaffeemaschine und diverser Beleuchtung) am Notstrom.

Die erste Schicht übernimmt Peter-OE1PYA und Peter OE3OPA.

Die ersten QSO ́s werden geführt und eine Positionsmeldung via Pactor geht raus. Wir sind ab sofort P2P auf 3610 kHz erreichbar.

Nach 4 Stunden wird das Dieselaggregat von einem Benziner abgelöst.

Nachdem alles reibungslos läuft, richtet sich Peter häuslich ein. Es ist für jeden eine private Voratsbox für persönlich Dinge vorgesehen.

Wir sind nun mitten in der vorgeplanten „Procedure“.

Die Lebensmittelbevorratung haben wir nach der Empfehlung des niederösterreichischen Zivilschutzverbandes angeschafft:

http://www.noezsv.at/noe/media/0_Dokumente/Infobaetter/Infoblatt_Vorrat.pdf

Das Team ist bereit, die Ablösen finden pünktlich statt.

Die vorgesehenen 120 Stunden werden zu einer Herausvorderung. Die Funkanlage, - es wurde mehrmals reklamiert, dass die NF HF in sich hat -wurde in der ersten Nachtschicht komplett abgetragen und neu aufgebaut – Ergebnis: super Raports !!!

Die Zeit wurde auch genutzt um dem Team das vorhandene Equiptment näher zu bringen, vor allem die Betriebsart Pactor wurde intensiv erprobt.

Wir arbeiteten im Winlink und Peer to Peer Mod. Highlight war unsere P2P Verbindung mit Schweden. Wir konnen Text und Bilder ohne Probleme übertragen – und das zur Mittagszeit (40m)

Da der Funkbetrieb Dank Notstrom wie üblich funktioniert, haben wir uns intensiv mit der vorhandenen Infrastruktur beschäftigt.

Wir haben in den 5 Tagen diverse Lebensmittelvorräte erprobt. Wie kann man was zubereiten ? Wir wollen möglichst wenig Wasser unnötig einsetzen (benötigen wir zum Trinken und Kochen)

Wir verwenden in dieser Zeit „Wegwerfgeschirr“ und kochen Konserven indirekt (um Abwaschwasser zu sparen). Wir erproben auch Pfannen und diverse Hilfsmittel. So haben wir auch Semmelknödel, Eierspeis, Spaghetti usw. genossen.

Um aus dieser Übung maximalen Nutzen zu ziehen, wurde alles mitdokomentiert. Jede Entnahme von Lebensmittel, Wasser, Treibstoff und natürlich auch die geführten QSOs.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Team recht herzlich bedanken, es ist nicht einfach, sich die Zeit für eine solche Übung zu nehmen. Wir sind alle berufstätig und opfern doch einiges an privater Zeit. Ohne diesem Team hätte diese Übung nicht stattfinden können und hätte nicht diesen Verlauf bekommen.

73 de OE3OPA-Peter

Kompletter Bericht auf der Homepage von ALLS OE3 mit vielen Bildern

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