Das war YOTA 2016!

  • 28.07.16, 11:00
  • Willi Kraml
  •   Alle Verbände ÖVSV Dachverband

Die Woche in Wagrain im Rückblick...

(danke Mike, OE3MZC, für die detaillierten Infos!)

Freitag, 15.7.:
Das mobile Mastsystem der Contestgruppe DP6T kam nach 14-stündiger Fahrt gut im YOTA Camp an. Es war mit dem auf ca 40m ausfahrbaren Mast die Basis für unsere Antennen bei OE2YOTA.

Samstag 16.7.
Das internationale Camp "Youngsters on the Air" (YOTA) der IARU Region 1 in Wagrain (Salzburger Land) hatte begonnen! Das Sonderrufzeichen OE2YOTA war auf mehreren Bändern QRV...

Sonntag 17.7.
Höhepunkt des Tages war der "International Evening": Die Teilnehmer der verschiedenen Länder brachten landestypische Speisen und Getränke mit - Ziel war ein besseres Kennenlernen der Jugendlichen untereinander.

Montag 18.7.
Das Highlight am Montag für die Teilnehmer des internationalen YOTA Camps in Wagrain war sicherlich der Kontakt mit der Raumstation ISS!

Dienstag 19. 7.
Höhepunkte waren an diesem Tag das Funken aus einer Höhle und der Besuch auf einer Burg (samt COTA Aktivierung, natürlich).

Mittwoch 20. 7.
Nach der Diskussionsrunde zum Thema „Next Generation Radio“ und einer langen Nacht am Lagerfeuer mit Gesang und Gitarrenmusik stand der Mittwoch ganz im Zeichen zweier paralleler Workshops:
So zeigte Kurt, OE1KBC alle Besonderheiten der Digitalen Sprachübertragung (D-Star, C4FM und DMR) und für jedes Team gab es einen DV4Mini als Hotspot am Raspberry3. Die Software wurde via HAMNET installiert und konfiguriert, und im Camp waren viele lokale Zugangspunkte aktiv. Für viele Teilnehmer war es der erste erfolgreiche Versuch via Digitaler Sprache Verbindung mit Funkfreunden in den Heimatländern aufzunehmen.
Der zweite Workshop wurde von Gregor, OE1VGC geleitet und bestand aus einer realen, angemeldeten Notfunkübung. Dabei hatten die Teilnehmer ca 45 Minuten Zeit eine Funkstation für APRS, Winmor und Pactor zu errichten und vorbestimmte Nachrichten an die Leitstation zu übermitteln. Dabei zeigte Gregor die Wichtigkeit der Vorbereitung und die praxisnahe Gestaltung eines Notfunkkoffers. Die technischen Probleme, die das Equipment seit der letzten Notfunkübung im AKW Zwentendorf erlitten hatte, wurden von den internationalen Teams umgehend repariert. Das schnellste Team hat innerhalb von 11 Minuten eine Email verschicken können! Dabei wurden die am Sonntag selbst gebauten Antennen für UKW und Kurzwelle verwendet.
Parallel zu den Workshops fand der Tag der offenen Tür statt und ein Kamerateam des Salzburger Regionalfernsehens RTS machte Aufnahmen und Interviews.

Donnerstag 21. 7.
Der Donnerstagmorgen präsentierte die Berge in tollem Sonnenschein bei fast wolkenlosem Himmel. Schnell waren drei Gruppen gebildet und mit den Bergbahnen ging es hinauf auf drei verschiedene Berge zum SOTA (Summit on the air).
Jede Gruppe hatte mehrere Funkstationen für Kurzwelle, bestehend aus KX3 oder FT817 und die selbstgebauten Antennen mit dabei. Rasch waren die Gipfel erklommen und sofort wurde mit dem betrieb begonnen. Florian OE3FTA hatte sogar eine im Rucksack eingebaute tragbare Kurzwellenstation ( FT-100, LDG-Tuner und LiFePO4-Akku 20Ah) als „pedestrian-mobil“ mit dabei und es gelangen Verbindungen innerhalb Europa und nach USA. Auch auf UKW und via von der Firma Funktechnik Böck zur Verfügung gestellter DMR-Funkgeräte wurde betrieb über den eigenen Camp-Repeater gemacht. Für viele Teilnehmer war es etwas besonderes auch mal über Relais in 3000m Seehöhe CQ zu rufen. Vor dem Abstieg stand noch die Einkehr in eine typische österreichische Berghütte mit Kaiserschmarrn und Speckbrot am Programm.
Nach der Rückkehr ins Camp fand der Vortrag von Herbert, OE3KJN über die moderne Mobilfunktechnologie LTE großen Anklang. Nach dem Abendessen fand der beliebte „Off-Air Contest“ unter lautem Gebrüll im Speisesaal statt und es konnten die Fähigkeiten für die Teilnahme an großen internationalen Wettbewerben ohne Scheu und ohne HF, aber sehr realitätsnahe geübt werden. Ein Spaß, den ich auch für jeden Fieldday oder Clubabend empfehle!
Eine Gruppe von Youngsters und Organisatoren hat sich zu Ablegung der amerikanischen Lizenzprüfung entschlossen und Herbert, OE3KJN und zwei weitere freiwillige Prüfer konnten mehr als 11 erfolgreiche Prüfungszertifikate ausstellen! Für manchen Teilnehmer aus afrikanischen Ländern ist dies die einzige Möglichkeit um zu einer persönlichen Funklizenz zu kommen!

Freitag 22. 7.
Mit dem Freitag war schon der letzte Tag des Camps mit Workshops gekommen. Den Auftakt machte OE6GC mit seinem Team aus OE6 mit der hervorragend geplanten Fuchsjagd, die eine Mischung aus 80m ARDF und Foxoring darstellte. Dabei ist die Reichweite der Sender begrenzt und die Teilnehmer erhalten eine Karte zur Orientierung. Mit großem sportlichem Ehrgeiz waren alle Teams am Start und auf der Strecke! Für fast 110 Personen eine Fuchsjagd zu organisieren ist aufgrund der beschränkten Anzahl an Leihpeilern nicht ganz einfach und zum Glück hat das Jugendreferat des ÖVSV noch auf der HAMRADIO 15 Stück weitere Peiler geliefert bekommen. Manche Teams hatten auch eigene Geräte, tlw. russischer Bauart, mitgebracht. Trotz heißem Wetter waren die schnellsten Teilnehmer schon in 15 Minuten wieder am Ziel.
Nachmittags fand ein Vortrag von Robert, OE6RKE, unserem Satellitenreferenten zum Thema LEO-Betrieb statt. Der Praxisteil auf der Wiese vor dem Jugendhotel zeigte, wie mit einfachen Antennen ein Funkkontakt über niedrigumlaufende Amateurfunksatelliten in FM auf 2m/70cm realisiert werden kann. Einige Teams, z.B. aus Holland, haben eigene Antennen (Arrow) dafür mitgebracht und mit der Hand nachgeführt, wobei eine App am Smartphone als Trackingprogramm verwendet wurde. Verbindungen nach Italien, Deutschland und Russland gelangen in kurzer Zeit.
Der Abend stand im Zeichen des Abschlussfestes. Dabei wurden die bewegendsten Momente der Woche audiovisuell dargestellt und die Teams aus aller Welt und die Organisatoren konnten die Woche zusammenfassen und es wurde beim Karaoke-Singen viel gelacht.
Besonderer Dank wurde dem Team von DP6T (mobiles Mastsystem) ausgesprochen, waren sie doch mehr als 600km aus Frankfurt mit dem 30t LKW angereist.
Alle waren sich einig: eine solche tolle Woche hat noch keiner erlebt und es sind viele neue Freundschaften gewonnen worden!

Samstag 23. 7.
Stand leider im Zeichen der Abreise der Youngsters. Viele Umarmungen und so manche Tränen waren dabei, bis der Bus zum Flughafen abfuhr. Oft hörte man den Satz: „ This has been the coolest YOTA ever!“
However - das Organisatorenteam hat umgehend mit dem Abbau der Stationen begonnen und am späteren Nachmittag war das Jugendhotell wieder „Funkfrei“.
Herzlichen Dank an die vielen Freiwilligen, die sich in den Dienst der Sache gestellt haben, ihre Übernachtungen selbst bezahlt haben, und viele haben auch große finanzielle Beiträge geleistet.

Wie bei DXpeditionen heißt es auch für uns: „ What is next?“

Weitere Infos hier:

Bildergalerie

Videokanal mit den Newsflashes aller YOTA Tage

Bericht des ORF zum Kontakt mit der ISS

Bericht des Regional TV Salzburg (RTS) zum YOTA Camp

Bilder und Bauanleitungen der Workshops 

ÖVSV YOTA Seite