LV1 Aktivitäten auf der Wiese in Altlengbach 2024

  •   Treffen OE1 OE3 ÖVSV Dachverband

Fieldday in Altlengbach

Der Fieldday in Altlengbach bei der Schulz Hütt'n  hat lange Tradition im Großraum Wien. Diese vom ADL303 organisierte Veranstaltung wird seit vielen Jahren vom LV1 begleitet. Der Club bietet im blauen Zelt und anderen Stellen immer wieder verschiedene Aktivitäten rund um das Thema Funk.

Kurt OE1KBC stellte die von vielen genutzte HAM Net Versorgung auf der Wiese sicher. Das scheint für viele HAMs eine Selbstverständlichkeit zu sein, erfordert aber viel Vorbereitung und Detailarbeit. Nach vielen Stunden Konfigurationsarbeit bis spät in die Nacht war am Haupttag Samstag die Versorgung hergestellt. Das ermöglichte das direkte Einspeisen der Meshcom Knoten. Viele HAMs hatten ihre Geräte mit auf der Wiese und nutzten die gute Versorgung.

In den Zelten des LV1 und des ADL303 wurden SIP Telefone vorgeführt. Die ÖVSV Infrastruktur betreibt eine SIP Telefonanlage, die für viele Anwendungen genutzt werden. Die HAMs haben ein Telefonnummern System aufgebaut, um die ADLs und andere Stellen via logischer Zuordnungen wie Postleitzahlen einfach anwählen zu können. Man telefoniert damit wie am klassischen Festnetz, nutzt dafür aber keine Kabeltechnik sondern ausschließlich Funk via HAMnet. Diese Technik bietet sich insbesondere auch für Not- Katfunk Interessierte an weilk es einfach zu benutzen ist wie man im LV1 Zelt selbst ausprobieren konnte.

Funkaktivitäten rund um das LV1 Zelt

Ein Schwerpunkt im Sommer 2024 sind Verbindungen zu Satelliten, der ISS oder das Laden von Wetterdaten mit durchaus einfacher Infrastruktur. Kurt OE1KBC hat damit seit dem Frühjahr bereits sehr viele HAMs angesteckt. Siehe auch der Bericht vom Wiesenfunk auf der Hohen Wand. Auch OE1WBS verfolgt mit seiner "Wackelantenne", die in Friedrichshafen bereits viel Aufmerksamkeit erregte, dieses Thema. Er wird sicher selbst an geeigneter Stelle über seine Erfolge berichten.

Im LV1 Zelt, besser obehaln, baute Arnold OE1IAH zwei Eggbeater von ANjo Antennen auf. Das sind kugelförmige Antennen, die sehr gut für Satelliten Kommunikation geeignet sind, weil sie nicht nachgeführt werden müssen. Auf der Wiese in Altlengbach kamen sie erstmalig zum Einsatz, funktionierten sehr gut. Sowohl auf 2m und 70cm arbeiteten die beiden Antennen erfolgreich. Es wurden mehrere terrestrische QSOs gefahren, unter anderem mit der großen 2m Bauform auch SOTA Punkte unter Nutzung duieser Antenne vergeben. Über die 70cm Antenne wurde der Wiesen Berichtsfunk auf 433.050 bespielt, ein neues Format das sich noch mehr herumsprechen muß. Einzelne Aktivitäten der Stände wurden auf der Frequenz übertragen damit man mit einem Handfunkgerät einfach den Erklärungen lauschen kann.

 (c) OE1KBC

Die ISS hatte am Samstag leider keinen Überflug zur Tageszeit, um vorgeführt werden zu können. Die erreichbaren Durchgänge über der berühmten Wiese im Wienerwald waren um 4 Uhr morgens. Während der Besuchszeit konnten einzelne, leider sehr niedrig vorüberziehende Satelliten, gehört werden. Dazu nutzten wir im LV1 Zelt einen herkömlichen IC705, die Frequenz wurde händisch den Erfordernissen des Dopplereffekts nachgeführt. Empfang war sowohl 2m als auch 70cm möglich. Insbesondere für das Stadtgebiet von Wien, in dem viele HAMs über Antennenbeschränkungen auf Kurzwellenbändern klagen, ist dieses Spezialgebiet als Alternative für internationalen Verkehr leicht umsetzbar. Es gibt einige Satelliten, die sogar nur mit reiner Stabantenne an einem Handfunkgerät gearbeitet werden können. Es gibt täglich mehrere Überflüge, die hoch genug erfolgen um so QSOs fahren zu können. Infos dazu gibts weiterhin bei Veranstaltungen im Club.

Die hohen Frequenzen wurden abermals mit der IC 905 Konfiguration des LV1 nicht übersehen. Die Station hat eine Antennen Konfiguration an einem "Geweih" genannten Edelstahl-Rohrgestell, das OE1MPX gebaut hat. Das ermöglicht den raschen Auf- und Abbau der Station und vermeidet Schäden an den doch empfindlichen Antennen für den SHF Bereich.

Antennen und Umbauten

Nicht nur VHF, UHF und SHF beschäftigten die Aktiven im Zelt. Rund um das LV1 Zelt waren mehere Kurzwellenantennen aufgebaut. Leider bisschen versteckt hinter dem Zelt, um den dortigen Zaun als Montagehilfe zu nutzen, war ein 40m Dipol aufgebaut. Der wurde am Lab599 genutzt. Dieser Transceiver ist ein besonders robustes Outdoor-Gerät. Viele HAMs erkundigten sich über Details des Gerätes. OE1KBC hat dieses in der Ukraine entwickelte Gerät mitgebracht kombiniert mit einer Verstärkerstufe aus Deutschland vorgeführt. Stefan OE1UHU hat eine Vertical neben dem LV1 Zelt aufgebaut und zeigte seine materialmäßig minimalistische Station auf Basis eines IC 705 mit Endstufe mit einer Vertical für SSB DX Verbindungen.

Wie im Vorfeld angekündigt, wurde von Alexander OE1LZS und Arnold OE1IAH für die bekannte beliebte MC 750 Vertikalantenne ein Mod gebaut. Die MC 750 hat einen Teleskopstab der durch verstellen der Länge resonant auf 20-10m gebracht werden kann. Es gibt Verlängerungsspulen für 40 und 80m. Das beliebte 30m Band hätte dadurch aber nur einen extrem kurzen Strahler. So entstand die Idee, eine 30m Spule zu bauen, die bei nahezu maximal ausgeschobenem Teleskopstab resonant ist. Dem Prinzip folgend möglichst viel strahlende Metalllänge in die Luft zu bringen, wird so nachgegangen. Die Anpassungsspule hat dadurch nur geringen Beitrag was die Wirkung der Antenne stark verbessert. Diese Ankündigung wurde auch auf der Wiese mit Publikum umgesetzt. Weitere Details dazu auf der WEB-Seite von OE1IAH. Eine neue angekaufte einigermaßen passende neue Spule wurde durch kurzschließen von einigen Windungen neu abgestimmt. Zur Überraschung aller erreichte man ein SWR von 1.04 am 30m Band. Ein schnelles QSO darüber bestätigte die gute Wirkung. CW wurde nicht nur auf Kurzwelle sondern auch im 2m Band gefahren. OE1IAH hatte mit OE3VBU  "Bedarfsverkehr" zur Koordination der Getränkeversorgung :-) in CW, eher unüblich hat aber beiden Spaß gemacht. Martin OE3VBU nutzte dazu das gescholtene und bewunderte Quansheng UV-K5, eine "Handgurke" mit echter CW-Betriebsart.

Aufwand und Hintergrund Infos

 (c) OE3BAJ

Ein großer Fieldday wie jener bei der Schulz Hütt'n bedeutet viele Monate Vorarbeit. 2024 wurde das hauptsächlich von der Familie Bachschwell (das ist die Ö-Rundspruch Truppe OE1WBS, OE1YXS, OE1NBS) getragen. Platzreservierung bis zu den Einladungen an die diversen Aussteller brauchen viel Zeit. Der Kontakt zu den Ausstellern ist oft schwierig zu halten. Überraschungen, wie das Ableben von langjährig teilnehmenden Händlern tun ein übriges. Bereits viele Tage vorher wurde das Elektromaterial für die Versorgung auf die Wiese transportiert. Das brauchte einen Anhänger (OE1WBS) und ein geeignetes Zugfahrzeug (OE1IAH) - und den Willen die Zeit dafür zu opfern. Sehr viele dieser Tätigkeiten sind im Verborgenen, ohne findet das Fest aber nich statt!

Altlengbach Wiese

Blick über die FieldDay Wiese Bild: © OE1MCU

Im LV1 begann die Vorbereitung bereits im Frühjahr. Konkreter wurde die Sache nach unseren ersten Sommerveranstaltungen Wiesen Funk und Anfahrtswettbewerb. OE1KBC bereitete die Funkstationen vor, Matrial musste zusammen gestellt werden und zur Wiese geschafft werden. HAMnet Konfiguration musste ergänzt werden, die nötige HW auf der Wiese aufgebaut werden. Aus den klassischen EDV 5-Minuten beim Einrichten der HAMNet Strecke wurden heuer viele Stunden bis spät in die Nacht hinein. Parallel dazu schleppten OE1LZS, OE3BAJ, OE1IAH, OE1RHC unterstützt von OE1NDB Tische, Zelt, Antennen und diverse Geräte zur Wiese. Neben der Technik gab es ein von OE3BAJ gespendetes Bierfass im LV1 Zelt, dem viel Zuspruch zuteil wurde. OE1IAH brachte Eistee und Wasser mit, das mit viel Eis bis am Abend kühl gehalten werden konnte. Beim Einkühlen der Getränke fand ich eine Flasche schwedisches Mineralwasser von der 2023 SOTA Reise. Das wurde nach den Abbau des LV1 Zeltes in einer kleinen Feier geleert - schmeckt auch nicht anders als anderes Flaschenwassser, das darf ich berichten.

Viel Material, das benötigt wird ist Privateigentum der beitragenden HAMs. Die üblichen Schäden und Verluste, die bei solchen Veranstaltungen immer auftreten, werden von den HAMs getragen. Der Zeiteisatz, bei vielen mehrere Tage Aufwand, kommt noch hinzu. Daher die Bitte: wenn mal was nicht ganz so ist wie man das erwartet, bedenkt ob Ihr bereit seid, den nötigen Aufwand zu tragen. Jede Hilfe ist willkommen. Es hilft bereits gewaltig, wenn sich jemand nur um die Entsorgung von Müll kümmert, oder beim Auf- und Abbau von Equippment einen Antennenmast der umzustürzen droht absichert und bei der Stabilisierung hilft. 

Für den LV1 Vorstand Arnold OE1IAH

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